Krämerbrücke

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Die romantische Gasse führt über die Krämerbrücke Erfurt
Die romantische Gasse führt über die Krämerbrücke Erfurt
Erste urkundliche Erwähnung der Krämerbrücke Erfurt im Jahr 1156
Erste urkundliche Erwähnung der Krämerbrücke Erfurt im Jahr 1156

Die Krämerbrücke in der Altstadt Erfurt

Die Krämerbrücke ist eine der herausragendsten Sehenswürdigkeiten in der Altstadt Erfurt. Sie ist nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch ein faszinierendes Zeugnis der historischen Handels- und Handwerkskultur. Auf den ersten Blick erkennst du gar nicht die Funktion als Brücke – sie wirkt eher wie eine mittelalterliche Gasse. Das liegt daran, dass die gesamte Brücke zu beiden Seiten vollständig mit Häusern bebaut ist. Das ist das Besondere der Krämerbrücke. Gleichzeitig hat sie einen Rekord inne: Mit einer Länge von 120 Metern ist sie die längste durchgehend mit Häusern bebaute Brücke Europas. Sie verkörpert eine einzigartige Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Historischer Hintergrund: Die Geschichte der Krämerbrücke reicht zurück bis ins 12. Jahrhundert. Ursprünglich im 12. Jahrhundert aus Holz erbaut, wurde die Brücke im 13. Jahrhundert nach einem Brand durch eine steinerne Konstruktion ersetzt. Die Gebäude auf der Brücke dienten ursprünglich als Handelshäuser, in denen Krämer und Handwerker ihre Waren anboten. Die heutige Bezeichnung „Krämerbrücke“ stammt von den zahlreichen Krämern, die hier tätig waren.

Architektonisches Meisterwerk: Die Brücke beeindruckt durch ihre mittelalterliche Bauweise und ihre Fachwerkarchitektur. Die Häuser auf der Krämerbrücke sind traditionell zweigeschossig, wobei die unteren Etagen als Verkaufsräume und die oberen Etagen als Wohnräume genutzt wurden. Die Fachwerkhäuser sind mit kunstvollen Schnitzereien, Erkern und reich verzierten Fassaden geschmückt, was der Brücke einen malerischen und charmanten Charakter verleiht.

Historische Handelskultur: Die Krämerbrücke war ein bedeutender Handelsort und ein zentraler Punkt für den Warenaustausch in Erfurt. Die Händler und Handwerker boten hier eine Vielzahl von Waren an, darunter Tuche, Gewürze, Lederwaren und vieles mehr. Die ursprüngliche Nutzung als Handelsplatz spiegelt sich in der Architektur der Brücke wider, und viele der heutigen Geschäfte und Werkstätten halten die Tradition lebendig, indem sie handgefertigte Produkte und lokale Kunstwerke anbieten.

Malerische Kulisse: Die Krämerbrücke bildet eine malerische Kulisse, die von der Gera durchzogen wird und von beiden Seiten von historischen Fachwerkhäusern gesäumt ist. Die Brücke vermittelt den Eindruck, als wäre die Zeit stehen geblieben, und bietet einen einzigartigen Blick auf das mittelalterliche Erfurt. Besonders reizvoll ist der Anblick während der verschiedenen Jahreszeiten, wenn die Brücke von blühenden Blumen im Frühling und Sommer geschmückt wird oder von einer weißen Schneedecke im Winter eingehüllt ist.

Kulturelles Zentrum: Heute ist die Krämerbrücke nicht nur ein historisches Denkmal, sondern auch ein lebendiges kulturelles Zentrum. Die Häuser auf der Brücke beherbergen Galerien, Handwerksbetriebe, Antiquitätengeschäfte und gemütliche Cafés. Dies schafft eine einzigartige Atmosphäre, in der Besucher nicht nur die Geschichte erleben, sondern auch zeitgenössische Kunst und Kultur genießen können.

Touristische Attraktion: Die Krämerbrücke zieht jährlich zahlreiche Touristen an, die von ihrer einzigartigen Schönheit und historischen Bedeutung fasziniert sind. Ein Spaziergang über die Brücke bietet nicht nur einen Einblick in die Vergangenheit Erfurts, sondern auch die Möglichkeit, lokale Kunsthandwerker zu unterstützen und die Vielfalt der historischen Architektur zu bewundern. Insgesamt ist die Krämerbrücke nicht nur eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Erfurt, sondern auch ein Symbol für die reiche Geschichte und lebendige Kultur dieser charmanten thüringischen Stadt.

So kannst du die Krämerbrücke erleben

Besucher können die Krämerbrücke in Erfurt auf vielfältige Weise erleben und entdecken, wodurch sie nicht nur die architektonische Schönheit der Brücke, sondern auch ihre lebendige Geschichte und die kulturelle Vielfalt der Umgebung kennenlernen können. Hier sind einige Möglichkeiten, wie du die Krämerbrücke entdecken kannst:

  1. Spaziergang über die Brücke: Ein einfacher Spaziergang über die Krämerbrücke ermöglicht es dir, die beeindruckende Architektur der Fachwerkhäuser zu bewundern. Dabei kannst du die Vielfalt der kleinen Läden, Ateliers und Galerien erkunden, die sich in den Häusern befinden.
  2. Besuch des Haus der Stiftungen: Das „Haus der Stiftungen“ auf der Krämerbrücke, insbesondere im Haus mit der Nummer 31, beherbergt eine Dauerausstellung zur Geschichte der Brücke. Hier kannst du mehr über die Bauweise, die Entwicklung und die Menschen hinter der Krämerbrücke erfahren.
  3. Blick vom Kirchturm der Ägidienkirche: Für einen atemberaubenden Blick auf die Krämerbrücke und die umliegende Altstadt empfiehlt sich der Aufstieg zum Kirchturm der Ägidienkirche. Von hier aus kannst du die gesamte Häuserzeile überblicken und Erfurts Wahrzeichen bewundern.
  4. Besuch der Geschäfte und Ateliers: Die Krämerbrücke beherbergt eine Vielzahl von kleinen, unabhängigen Geschäften, die handgefertigte Produkte, Kunstwerke und kulinarische Köstlichkeiten anbieten. Ein Bummel durch diese einzigartigen Läden ermöglicht es dir, lokale Kunst und Handwerk zu entdecken.
  5. Teilnahme an Veranstaltungen: Die Krämerbrücke ist oft Schauplatz verschiedener kultureller Veranstaltungen. Du kannst lokale Feste, Kunstausstellungen oder handwerkliche Märkte auf der Brücke erleben und so die lebendige Atmosphäre der Gemeinschaft der Krämer auf der Brücke spüren.
  6. Führung durch die Altstadt: Erfurt bietet regelmäßig Stadtführungen an, die auch die Krämerbrücke einschließen. Diese Führungen bieten vertiefte Einblicke in die Geschichte, Architektur und Geschichten der Brücke und ihrer Umgebung.
  7. Kulinarische Erlebnisse: Zahlreiche Cafés und Restaurants in der Nähe der Krämerbrücke laden dich dazu ein, eine Pause einzulegen und die lokale Küche zu genießen. Hier kannst du traditionelle Thüringer Gerichte probieren und die Atmosphäre der Altstadt auf dich wirken lassen.

Die Krämerbrücke in Erfurt ist somit ein Ort voller Geschichten, Kultur und Lebensfreude. Du hast die Möglichkeit, diese Aspekte auf verschiedene Weisen zu entdecken und dich von der Einzigartigkeit dieses historischen Ortes beeindrucken zu lassen.

Weiterführende Links rund um die Altstadt Erfurt

Häufige Fragen zur Krämerbrücke

Was ist die Krämerbrücke?

Die Krämerbrücke ist eine mittelalterliche Brücke in Erfurt, Thüringen. Sie ist besonders bekannt für ihre einzigartige Bebauung, da sie vollständig mit Fachwerkhäusern bebaut ist.

Warum wird sie als Krämerbrücke bezeichnet?

Die Bezeichnung „Krämerbrücke“ stammt von den Krämern (Händlern), die ursprünglich ihre Waren auf der Brücke verkauften. Die Brücke war ein wichtiger Handelsort und Zentrum wirtschaftlicher Aktivitäten.

Krämerbrücke oder Ponte Vecchio?

Was die Krämerbrücke für Erfurt ist, ist die Ponte Vecchio für Florenz – eine mit Häusern bebaute Brücke, die als Wahrzeichen der Stadt gilt.
Krämerbrücke in Erfurt:
Geschichte: Die Krämerbrücke wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist eine der ältesten und am besten erhaltenen bewohnten Brücken in Europa. Nach einem Stadtbrand im Jahr 1472 wurde sie mit Fachwerkhäusern bebaut.
Architektur: Die Brücke ist vollständig mit Fachwerkhäusern aus verschiedenen Epochen, einschließlich Gotik, Renaissance, Barock und Gründerzeit, bebaut. Sie hat einen mittelalterlichen Charme und beherbergt kleine Läden, Ateliers und Galerien.
Nutzung: Die Krämerbrücke war historisch ein Handelszentrum, und heute leben, arbeiten und feiern Menschen in den Fachwerkhäusern. Sie ist auch ein beliebtes Touristenziel.
Ponte Vecchio in Florenz:
Geschichte: Die Ponte Vecchio überquert den Fluss Arno und ist eine der ältesten Brücken in Florenz. Die heutige Brücke wurde im Jahr 1345 errichtet, nachdem die ursprüngliche Brücke durch eine Überschwemmung zerstört wurde.
Architektur: Die Ponte Vecchio ist bekannt für die Geschäfte und Geschäftshäuser, die sich direkt auf der Brücke befinden. Die Brücke hat drei Bögen und ist vor allem für ihre mittelalterliche Steinbauweise bekannt.
Nutzung: Historisch beherbergte die Ponte Vecchio Fleischmärkte, aber im 16. Jahrhundert wurden sie durch Juweliere ersetzt. Heute sind die Geschäfte auf der Brücke vor allem Juweliergeschäfte, Kunsthandwerksläden und Souvenirläden.
Beide Brücken haben einen einzigartigen Charme und erzählen Geschichten ihrer jeweiligen Städte. Die Krämerbrücke hebt sich durch ihre Fachwerkbebauung und Vielseitigkeit hervor, während die Ponte Vecchio durch ihre steinerne Bauweise und die Präsenz von Juwelieren eine besondere Atmosphäre schafft. Die Wahl zwischen den beiden hängt von den persönlichen Vorlieben und dem Interesse an Geschichte, Architektur und Kultur ab.

Welche besonderen Brücken sollte man einmal gesehen haben?

Oberbaumbrücke, Berlin: Die Oberbaumbrücke ist ein markantes Wahrzeichen Berlins und verbindet die Stadtteile Friedrichshain und Kreuzberg über die Spree. Die Brücke zeichnet sich durch ihre roten Backsteinpfeiler und Türme aus und hat eine ikonische Silhouette. Oberbaumbrücke
Geierlay Hängeseilbrücke, Hunsrück: Die Geierlay Hängeseilbrücke ist eine beeindruckende Fußgängerhängebrücke, die das Mörsdorfer Bachtal überspannt. Mit einer Länge von 360 Metern bietet sie atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Natur und ist eine der längsten Hängeseilbrücken Deutschlands. Geierlay Hängeseilbrücke
Marienbrücke, Neuschwanstein: Die Marienbrücke ist eine malerische Brücke in der Nähe des Schloss Neuschwanstein in Bayern. Sie bietet einen Panoramablick auf das Schloss und die umliegende Landschaft. Die Brücke ist berühmt für ihre Fotomöglichkeiten. Marienbrücke
Rakotzbrücke, Kromlau: Die Rakotzbrücke, auch Teufelsbrücke genannt, befindet sich im Azaleen- und Rhododendronpark Kromlau in Sachsen. Die Brücke bildet mit ihrem perfekten Kreisbogen und dem Spiegelungseffekt im Wasser einen einzigartigen Anblick. Rakotzbrücke
Basteibrücke, Sächsische Schweiz: Die Basteibrücke ist ein herausragendes Element der Bastei-Felsformation in der Sächsischen Schweiz. Die Brücke bietet spektakuläre Ausblicke auf die Felsen, die Elbe und die umliegenden Täler. Basteibrücke
Karlsbrücke, Prag: Die Karlsbrücke ist eine der ältesten Steinbrücken Europas und ein wichtiges Wahrzeichen von Prag. Die Brücke überquert die Moldau und ist von historischen Statuen gesäumt. Sie verbindet die Altstadt mit der Kleinseite. Karlsbrücke
Landungsbrücken, Hamburg: Die Landungsbrücken sind eine Anlegestelle an der Elbe in Hamburg und ein lebendiger Ort mit maritimem Flair. Hier starten Hafenrundfahrten, es gibt Restaurants, Kioske und einen herrlichen Blick auf den Hamburger Hafen. Landungsbrücken Hamburg
Tiger & Turtle – Magic Mountain, Duisburg: Das Tiger & Turtle ist eine einzigartige begehbare Achterbahn auf dem Magic Mountain in Duisburg. Mit seinem Looping und den charakteristischen Stufen ist es eine spektakuläre Kombination aus Kunst und Architektur. Der begehbare Teil führt die Besucher in luftige Höhen und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung. Tiger & Turtle
Tetraeder, Bottrop: Das Tetraeder in Bottrop ist ein beeindruckendes Bauwerk aus Stahl und Beton, das auf der Halde Beckstraße thront. Als dreieckiger Turm bietet es nicht nur ein faszinierendes architektonisches Erlebnis, sondern auch einen spektakulären Rundumblick über das Ruhrgebiet. Über die Brücken kommst zu den Plattformen des Tetraeders und du kannst die ehemalige Industrielandschaft aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Tetraeder Bottrop
Jede dieser Brücken hat ihre einzigartigen Merkmale und trägt zur Schönheit und Vielfalt der deutschen und tschechischen Landschaft bei. Die verlinkten Webseiten bieten weitere Informationen und ermöglichen einen virtuellen Einblick in die Geschichte und Struktur dieser faszinierenden Bauwerke.

Wie alt ist die Krämerbrücke?

Die heutige Krämerbrücke in Erfurt wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist somit über 600 Jahre alt. Der genaue Baubeginn der Brücke war im Jahr 1325. Damit zählt die Krämerbrücke zu den ältesten erhaltenen Brücken dieser Art in Europa.

Wie viele Fachwerkhäuser gibt es auf der Krämerbrücke?

Die Krämerbrücke in Erfurt ist mit insgesamt 32 Fachwerkhäusern bebaut. Diese Häuser sind charakteristisch für die Brücke und verleihen ihr ihr einzigartiges Aussehen. Ursprünglich gab es nach einem Stadtbrand im Jahr 1472 sogar 62 Fachwerkhäuser auf der Brücke. Im Laufe der Zeit wurde die Anzahl durch Zusammenlegung kleinerer Häuser reduziert, aber der historische Charakter der Krämerbrücke blieb erhalten.

Von wo hat man den besten Blick auf die Brücke?

Der beste Blick auf die Krämerbrücke in Erfurt bietet sich vom Kirchturm der Ägidienkirche, auch als Roter Turm bekannt. Die Ägidienkirche befindet sich am Ende der Brücke. Der Innenraum der Kirche liegt im ersten Stockwerk, und der spätgotische Altarraum befindet sich in einem Erker. Vom Kirchenraum im ersten Stockwerk führt eine schmale Wendeltreppe auf den Kirchturm. Nach 130 Stufen erreicht man den Aussichtspunkt, von dem aus man einen atemberaubenden Blick auf die Krämerbrücke und die umliegende Altstadt hat. Man kann die gesamte Häuserzeile überblicken und die Wahrzeichen von Erfurt bewundern, darunter die Brücke, den Domplatz mit dem Mariendom und St. Severi sowie die Zitadelle Petersberg.

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